Beim großen Meister

Sprüche und Weisheiten des Meisters

Blau und Rot ist Bauernmod!

Malerei = Farbe, Form, Geschwindigkeit

Verwende kein Weiß! Weiß ist keine Farbe!

Für mich noch heute eine geniale Idee des Meisters. In unseren ersten Semestern war die Verwendung von Weiß verboten. Erlaubt war nur Rot, Gelb, Blau und Schwarz. Die hellste Farbe der vier war somit das Gelb. Mit dieser Reduzierung der Palette mussten wir Novizen dann auskommen, ein Abmischen mit Weiß war untersagt.

Schwarz ist die Königin der Farben!

Lege ein Schwarz um irgend eine Farbe, zum Beispiel Rot, dann wird diese noch mehr an Leuchtkraft gewinnen!

An neue Bewerber, die in unsere begehrte Elitemalklasse an der Aka kommen wollten:

Entweder du kannst gut malen oder gut Fussball spielen!

Frauen können nicht malen!

Ein markiger Spruch, ein mit dem Verstand unlösbares zenartiges Koan des Meisters machte mir schon damals schwer zu schaffen, habe ich doch sehr viele weibliche Anteile in mir. Bearbeiteten in der ersten Akademieklasse in Karlsruhe noch drei Frauen ihre riesigen Leinwände, verschwand das weibliche Geschlecht dann gänzlich am Ende meines Studiums. Lustig nun ist, was aus den drei Frauen geworden ist! Die erste wurde eine herausragende Künstlerin im Süddeutschen Raum, die zweite, welch Doppel-Ironie, landete quasi als Artdirektorin und rechte Hand bei Alice Schwarzer und Co, und die dritte wurde wohl eine gute Gymnasiallehrerin. Völlig verwirrt war ich dann, als ich vier Jahre später einen Studienfreund in der Klasse besuchte, der gerade seinen Abschluss machte und mir lachend erzählte, dass er nun der letzte Mann in der Klasse sei, umgeben von lauter Kommilitoninnen.

Malerei ist wie eine Blume gießen, einmal vergessen, dann stirbt sie!

Als Motivationshilfe für uns Maler-Novizen gedacht!

Mit Ocker (Grün) und Braun kann man nichts versaun!

Ein bekannter Spruch, den ich schon wieder vergessen hatte. Ein Freund erzählte ihn mir bei einer Ausstellung mit tollen Bildern von Werner Büttner, und einige Arbeiten hatten überwiegend intensive Brauntöne.

Malerei ist wie Nägel einhauen, stetig, brutal und intensiv!

Schloss Scheibenhardt im Süden von Karlsruhe, meine letzten Semester mit den Abschlussarbeiten "Raum Raumbild Bühne"